Sportnahrung für den Ausdauersport

Sportnahrung im Ausdauersport

Grundlage für die richtige Wettkampfernährung:

Die drei Makronährstoffe

Für jede sportliche Betätigung benötigt der Körper Energie, die aus der Glykolyse (Kohlenhydratabbau) und der Lipolyse (Fettabbau) gewonnen wird. Dabei werden Glykogen, die Speicherform der Kohlenhydrate, und Fettsäuren durch einen chemischen Prozess immer weiter aufgespalten, bis letztlich Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) entsteht. Diese ATP ist notwendig, um eine Muskelkontraktion auszuführen. Welcher Energielieferant hauptsächlich genutzt wird, hängt von der Intensität und Dauer der Belastung ab. Je höher die Belastung, desto mehr Energie wird aus Kohlenhydraten gewonnen. Auch der Trainingszustand spielt eine wesentliche Rolle. Da Kohlenhydrate im Vergleich zu Fetten nur begrenzt als Muskelglykogen und in der Leber gespeichert werden können, liegt der Fokus bei der Sporternährung auf der ausreichenden Zufuhr von Kohlenhydraten.

  • Kohlenhydrate

    Die Grundbausteine der Kohlenhydrate sind Monosaccharide (Einfachzucker). Je nach Kettenlänge unterscheidet man zwischen Monosacchariden, Disacchariden, Oligosacchariden und Polysacchariden. Je kürzer die Kettenlänge, desto schneller erfolgt die Verdauung und damit die Bereitstellung zur Energiegewinnung. Polysaccharide, wie stärkehaltige Lebensmittel, bestehen aus hunderten Glukosemolekülen und werden deshalb langsamer verdaut. Diese komplexen Kohlenhydrate haben den Vorteil, dass sie die Glukoseversorgung länger aufrechterhalten, jedoch nicht sofort Energie liefern. Außerdem sind sie reich an Mikronährstoffen und sollten daher in der Alltagsernährung bevorzugt werden. Im Sport hingegen steht die schnelle Bereitstellung von Energie im Vordergrund, weshalb hier auf Einfachzucker aus Gels, Sportgetränken oder speziellen Riegeln zurückgegriffen wird.

  • Fette

    Bei Fetten unterscheidet man zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Letztere werden nochmals in einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren unterteilt. In der Alltagsernährung sollten ungesättigte Fettsäuren bevorzugt und gesättigte Fettsäuren reduziert werden. Die Fettspeicher des Körpers sind groß genug, so dass während sportlicher Betätigung keine zusätzliche Zufuhr von Fetten notwendig ist. Aufgrund der schlechteren Verdaulichkeit ist dies bei den meisten Rennen oder Trainingseinheiten auch nicht zu empfehlen.

  • Proteine

    Proteine, auch Eiweiß genannt, bestehen aus miteinander verknüpften Aminosäuren. Im Körper kommen 20 verschiedene Aminosäuren vor, aus denen in unterschiedlichen Abfolgen und Kettenlängen zahlreiche Proteinvariationen entstehen. Einige dieser Aminosäuren (essentielle Amino-säuren) kann der Körper nicht selbst herstellen und muss sie daher über die Nahrung aufnehmen. In der Alltagsernährung ist es wichtig, Proteine aus verschiedenen Quellen zu konsumieren. Proteine erfüllen im Körper zahlreiche Funktionen, unter anderem sind sie wesentlicher Bestandteil der Immunabwehr und dienen als Baustoff für Muskelstrukturen. Als Energielieferant spielen sie jedoch eine untergeordnete Rolle, sind aber entscheidend für die Regeneration.

Fueling Guide Training

Die richtige Verpflegung für das tägliche Training

Die Ernährung vor dem Training

Die letzte größere Mahlzeit sollte idealerweise 2-4 Stunden vor der sportlichen Aktivität eingenommen werden. Dabei gilt: Je intensiver die bevorstehende Belastung, desto höher sollte der Kohlenhydratanteil der Mahlzeit sein. Bei moderaten Ausdauerbelastungen kann der Anteil an Proteinen und Fetten etwas höher ausfallen, allerdings sollte dann ein größerer zeitlicher Abstand zur Aktivität eingehalten werden. Liegt die letzte Mahlzeit länger zurück, empfiehlt sich vor dem Training ein leicht verdaulicher Snack.

Die Ernährung während des Trainings

Die Zufuhr von Kohlenhydraten während des Trainings verlängert die Leistungsfähigkeit, indem sie die Muskelglykogenreserven schont, die Leberglykogenspeicher (wichtig für die Energieversorgung des Gehirns) erhält, Unterzuckerung verhindert und einen hohen Energiefluss aufrechterhält. Ein limitierender Faktor bei submaximaler Belastung ist weniger die Magenentleerungsrate oder die Aufnahmekapazität der Skelettmuskulatur, sondern vielmehr die Absorption im Dünndarm. Die Einnahme von Proteinen während der Belastung kann die Freisetzung von Muskelenzymen wie der Creatinkinase verringern und die Muskelermüdung reduzieren. Für den Trainingserfolg an sich scheint die Proteinzufuhr während der Belastung jedoch keinen signifikanten Nutzen zu haben. Die empfohlene stündliche Aufnahme von Kohlenhydraten variiert stark und sollte individuell angepasst werden. Im Durchschnitt gelten bei moderaten Ausdauerbelastungen etwa 0,7 g Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde als Richtwert. Bei intensiverer Belastung kann diese Menge bis auf das Doppelte ansteigen.

Die Ernährung nach dem Training

Während des Trainings setzen wir physiologische Reize, die zahlreiche Anpassungsprozesse im Körper auslösen und letztlich unsere Leistungsfähigkeit steigern. Ohne die Bereitstellung der erforderlichen Nährstoffe blockieren wir jedoch die Signalwege, die diese Anpassungen ermöglichen. Studien zeigen, dass eine zeitnahe Nährstoff-zufuhr diese Prozesse nicht nur unterstützt, sondern den Trainingseffekt auch verbessert. Besonders vorteilhaft ist es, Proteine aus verschiedenen Quellen in Kombination mit Kohlenhydraten zu konsumieren.
Verzweigtkettige Aminosäuren in Verbindung mit der durch Kohlenhydrate ausgelösten Insulinausschüttung stimulieren die Proteinsynthese und die damit verbundene mTOR-Signalkaskade optimal. Zusätzlich verlieren wir durch Thermoregulation und Schwitzen während des Trainings erhebliche Mengen an Flüssigkeit und Mineralstoffen. Diese Verluste können während der Aktivität nur teilweise ausgeglichen werden, weshalb eine Rehydrierung nach dem Training unerlässlich ist. Daher empfiehlt es sich, innerhalb von 30 bis 120 Minuten
nach der sportlichen Betätigung eine Mischung aus Kohlenhydraten, Proteinen, Aminosäuren und Mineralstoffen, idealerweise in flüssiger Form, zu sich zu nehmen. In diesem Zeitraum sollte auch die nächste Mahlzeit oder ein kleiner Snack eingeplant werden.

Die richtige Verpflegung für den Wettkampf

Ernährung vor dem Wettkampf: Die richtige Vorbereitung für optimale Leistung

Vor dem Wettkampf ist es besonders wichtig, auf leicht verdauliche Kohlenhydrate zu setzen. Um Magenprobleme zu vermeiden, sollten fett- und ballaststoffreiche Gerichte gemieden werden. Außerdem gilt die Regel: Keine Experimente! Verzehre ausschließlich Lebensmittel, die du gewohnt bist und die dein Körper gut verträgt.

Etwa 3-4 Stunden vor dem Start empfiehlt es sich, etwa 4-5 g Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Ideale Optionen sind Gerichte wie Porridge mit Banane, Reis mit Gemüse oder Pasta mit einer mageren Soße. Diese Mahlzeiten liefern die nötige Energie, ohne den Magen unnötig zu belasten.

Kurz vor dem Wettkampf, etwa 1-2 Stunden vor dem Start, kann ein kleiner Snack helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Hier sind etwa 1-2 g Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht ausreichend. Gute Snacks in dieser Phase sind zum Beispiel Weißbrot mit Honig, eine Banane oder ein Müsliriegel. Diese Lebensmittel liefern schnell verfügbare Energie, ohne schwer im Magen zu liegen.

Die Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Es ist wichtig, bereits im Vorfeld des Wettkampfs ausreichend zu trinken, um gut hydriert an den Start zu gehen. Isotonische Getränke oder Elektrolytgetränke sind besonders geeignet, da sie den Flüssigkeitshaushalt sowie den Elektrolytspiegel im Körper optimal unterstützen. Trinke 2-3 Stunden vor dem Start etwa 500 ml Flüssigkeit, und nehme zusätzlich 15-30 Minuten vor dem Start nochmals 200-300 ml zu dir.

Optimale Verpflegung beim Wettkampf: Kohlenhydrate richtig einsetzen

Zahlreiche Studien und Erfahrungsberichte von professionellen Ausdauersportler*innen belegen die Vorteile einer erhöhten Kohlenhydrataufnahme von 60 bis 120 g pro Stunde während intensiver körperlicher Belastung. Je mehr Kohlenhydrate konsumiert werden, desto besser wird die sportliche Leistung während des Rennens. Das Hauptziel dieser gesteigerten Kohlenhydrataufnahme ist es, die Entleerung der Kohlenhydratspeicher zu verhindern bzw. zu verlangsamen, die Leistung während des Rennens zu steigern und die Regeneration danach zu beschleunigen.

Leider können bei der Aufnahme großer Mengen an Kohlenhydraten, manchmal Magen-Darm-Probleme auftreten. Diese reichen von Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfen, Stuhldrang und Durchfall bis hin zu Aufstoßen, Oberbauchschmerzen, Sodbrennen und Übelkeit. Diese Beschwerden können die leistungssteigernden Effekte der Kohlenhydrate erheblich beeinträchtigen und führen nicht selten dazu, dass Athlet*innen das Rennen abbrechen müssen.

Ursachen von Magen-Darm-Problemen

Die Ursachen für Magen-Darm-Probleme können vielfältig sein: Sauerstoff- und Blutmangel durch intensive Belastung, Sauerstoffmangel in großen Höhen, Flüssigkeitsverlust durch starkes Schwitzen, unzureichende Wasseraufnahme während der Aktivität sowie der mechanische Aufprall beim Laufen. Auch dererhöhte Sympathikus-Tonus unter Belastung schränkt die Verdauungsfunktionen ein. Zudem können mentaler Stress und Ängste während des Rennens erheblich zur Entstehung von Magen-Darm-Problemen beitragen.

Das Training des Verdauungssystems

Da die Ursachen sehr unterschiedlich und oft mehrfach vorhanden sind, ist es schwierig, sie eindeutig zu identifizieren. Es gibt bislang nur wenige Studien im Ausdauersport, die sich mit dieser Problematik beschäftigen. Ein Ansatz zur Optimierung der Verträglichkeit von Kohlenhydraten ist jedoch das „Training des Darms“. Dieser Ansatz, der in den 1990er Jahren von Rehrer et al. vorgeschlagen und in den 2000er Jahren weiterentwickelt wurde, geht davon aus, dass sich das Magen-Darm-System anpassen und seine Kapazität zur Verarbeitung von Nahrungsaufnahme während körperlicher Belastung verbessern kann, indem es schrittweise auf die Ernährungs-bedingungen am Wettkampftag vorbereitet wird.

Es ist daher ratsam, im Vorfeld eines Wettkampfs nicht nur die Verträglichkeit und den Geschmack der geplanten Verpflegung zu testen. Besonders wichtig ist es, das Magen-Darm-System auf eine hohe Kohlenhydratzufuhr pro Stunde zu trainieren. Beginn bei intensiven Trainingseinheiten und langen Ausdauereinheiten mit einer Aufnahme von 50–60 g Kohlenhydraten pro Stunde und steigere diese allmählich. Achte darauf, die Wasseraufnahme während dieser Einheiten nicht zu vernachlässigen.

Die Flüssigkeitsaufnahme wird oft vernachlässigt im Ausdauersport:

Beim Ausdauersport wie Triathlon und Trailrunning spielt die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme eine entscheidende Rolle für die Aufrechterhaltung des Wasserhaushalts und die allgemeine Leistungsfähigkeit. Die Aufnahme ist sehr individuell, von Temperatur und Sportler*innen abhängig, da der Schweißverlust stark variiert. Diesen kann man über Gewichtstests vor und nach dem Training oder durch eine Schweißanalysen ermitteln. Empfehlungen der Sportliteratur reichen von 400 ml bis 800 ml pro Stunde.

Doch Flüssigkeit ist nicht nur wichtig, um den Körper hydratisiert zu halten – sie ist auch unerlässlich, um die Aufnahme und Verwertung von Kohlenhydraten im Körper zu optimieren. Die Aufnahme von Kohlenhydraten, sei es in Form von Gels, Pulver oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln, wird stark durch die Flüssigkeitszufuhr beeinflusst. Wenn Kohlenhydrate in zu konzentrierter Form konsumiert werden, kann dies die isotonische Wirkung der Flüssigkeit im Körper beeinträchtigen. Eine isotonische Lösung hat den gleichen osmotischen Druck wie das Blut, was bedeutet, dass sie vom Körper schnell und effizient aufgenommen werden kann. Das ist besonders wichtig, da eine gute Hydration notwendig ist, um die Kohlenhydrate im Dünndarm optimal zu verarbeiten und in Energie umzuwandeln.

Getränkemischungen, die mehr als 8 g Kohlenhydrate pro 100 ml enthalten, können ihre isotonische Wirkung verlieren. In solchen Fällen kann der Körper die Flüssigkeit nicht vollständig aufnehmen, was wiederum bedeutet, dass die Kohlenhydrate nicht optimal verarbeitet werden oder Flüssigkeitshaushalt nicht ausreichend gedeckt wird.

Studien und praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass flüssige Kohlenhydrate – also Kohlenhydrate, die in einer ausreichend großen Menge Wasser gelöst sind – oft besser verträglich für das Magen-Darm-System sind als die alleinige Verwendung von Gels. Dies liegt daran, dass die gleichzeitige Aufnahme von Flüssigkeit die Kohlenhydrataufnahme im Dünndarm fördert und so die Bereitstellung von Energie verbessert. Bei der Wahl der richtigen Kohlenhydratquelle sollte daher darauf geachtet werden, dass die Kohlenhydrate in einer geeigneten Menge Wasser gelöst sind, um die Isotonie zu gewährleisten und die Verdauung zu unterstützen oder über zusätzliche Quellen Wasser aufgenommen werden z.B. an den Verpflegungsstationen oder über eine zweite Flask oder Flasche ohne Kohlenhydratgetränk.  

Trailrunning Fueling-Guide

Trailrunning

Wettkampfernährung:

Die richtige Verpflegung fürs Trailrunning

Beim Trailrunning muss die Verpflegungsstrategie sorgfältig auf die speziellen Anforderungen dieser Disziplin abgestimmt werden. Im Vergleich zu Straßenläufen oder Triathlons stellt das Gelände zusätzliche Herausforderungen dar, wie die oft lange Distanz zwischen Verpflegungsstationen und das erschwerte Mitführenvon Flüssigkeit und Nahrung. Besonders bei Sommerwettkämpfen kann Hitze ein bedeutender Faktor sein, der zu einer schnellen Dehydrierung führt. Die Stoßbelastung beim Laufen auf unebenem Terrain beansprucht den Magen-Darm-Trakt stark, was die Aufnahme von Nahrung erschwert. Die Dauer der Rennen variiert erheblich – von kürzeren Läufen um die 60 Minuten bis hin zu Ultra-Trail-Events, die über 10 Stunden dauern können. Während kürzere Rennen oft mit hoher Intensität gelaufen werden, ist bei längeren Wettkämpfen eine kontinuierliche Energie- und Flüssigkeitszufuhr entscheidend, um Leistungsabfälle und Dehydrierung zu vermeiden.

  • Kurzen Rennen (bis zu 90 Minuten)

    Bei Wettkämpfen unter 60 Minuten sind die Kohlenhydratspeicher in der Regelausreichend gefüllt, sodass keine zusätzliche Zufuhr notwendig ist. Studien zeigen jedoch, dass eine kleine Menge an Kohlenhydraten die Leistung dennoch verbessern kann, da das Gehirn die Aufnahme erkennt und zusätzliche Energiereserven mobilisiert.

    Empfehlung: Bei kurzen Belastungen, wie z.B. 10-km-Wettkämpfen oder kurzen Trailrennen, kann ein Energie-Gel kurz vor dem Start oder während des Rennens für einen kleinen Leistungsschub sorgen. Bei Rennen von bis zu 90 Minuten sollten Sie zwei bis drei Gels einplanen und bei hohen Temperaturen Wasserstationen nutzen.

  • Längere Rennen (2 bis 5 Stunden)

    In dieser Dauer ist eine regelmäßige Kohlenhydratzufuhr essenziell, um die Kohlenhydratspeicher nicht zu entleeren und eine hohe Intensität aufrechtzuerhalten. Es werden 80–120 g Kohlenhydrate pro Stunde empfohlen, insbesondere in den ersten zwei Dritteln des Rennens. Die Verträglichkeit sollte jedoch im Vorfeld getestet werden, insbesondere wenn höhere Mengen aufgenommen werden. Frauen wird aufgrund einer höheren Empfindlichkeit gegenüber Magen-Darm-Problemen eine Zufuhr von 60–90 g pro Stunde empfohlen, obwohl auch höhere Mengen möglich sind. Eine Mischung aus Glukose und Fruktose im Verhältnis 2:1 wird empfohlen, um die Aufnahme zu maximieren. Bei besonders hohen Kohlenhydratzufuhrmengen von über 100 g pro Stunde können auch Produkte mit einem Mischungsverhältnis von 1:0,8 verwendet werden, wenn ausreichend Erfahrung damit besteht.

    Empfehlung: Verwende Kohlenhydratpulver in Flaschen oder Soft Flasks und ergänze dies mit zusätzlichen Gels. Bei einem vierstündigen Rennen könntest du beispielsweise vier Flaschen mit jeweils 50–60 g Kohlenhydraten vorbereiten und pro Stunde zusätzlich zwei Gels einnehmen, um die gewünschte Kohlenhydratmenge zu erreichen. Du kannst das Kohlenhydratpulver auch in weiteren Soft Flasks trocken abpacken oder an Verpflegungsstationen Einmalbeutel verwenden, um es in deine Flaschen zu füllen. Es empfiehlt sich, immer zusätzlich eine Flasche mit reinem Wasser dabei zu haben und bei heißen Temperaturen die Wasseraufnahme zu erhöhen. Achte auf eine weitere Flüssigkeitsaufnahme an Verpflegungsstationen, um die Magen-Darm-Probleme vorzubeugen und die Kohlenhydraten optimal aufzunehmen.

  • längere Rennen (5 bis 10 Stunden)

    Bei Rennen über 5 Stunden wird es zunehmend wichtig, auch feste Nahrung aufzunehmen, um Übelkeit zu vermeiden und zusätzliche Energie zu gewinnen, wenn die Wirkung von Gels nachlässt. Wähle leicht verdauliche feste Nahrung, wie Energieriegel, und achte darauf, nicht zu viel auf einmal zu essen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.

    Empfehlung: Feste Nahrung wie Riegel kannst du alle zwei Stunden in deinen Ernährungsplan einbauen; weitere Nahrung kann an den Verpflegungsstationen aufgenommen werden. Bedenke das zusätzliche Gewicht von fester Nahrung und den Verzehr bei intensiver Belastung bzw. heißen Temperaturen. Bleibe daher überwiegend bei energiehaltigen Gels und Getränken. Eine Aufnahme von 70–90 g Kohlenhydraten pro Stunde ist für erfahrene Athlet*innen eine gute Zielsetzung für diese Renndistanzen.

  • Ultralange Rennen (über 10 Stunden)

    Bei sehr langen Rennen wird die Verpflegung immer individueller. Wichtig ist, die Kohlenhydratspeicher weiterhin über Sportnahrung aufzufüllen und feste Nahrung an Verpflegungsstationen zu ergänzen. Hier können auch Nahrungsmittel wie Nudeln, Reis oder Kartoffeln in Betracht gezogen werden, wenn sie gut vertragen werden.

    Empfehlung: Die Basiszufuhr von 50–60 g Kohlenhydraten kann weiterhin über Gels und Getränke erfolgen. Bei ultralangen Rennen ist es sinnvoll, zusätzliche Verpflegung an den Verpflegungsstationen aufzunehmen, da das zusätzliche Gewicht an Kohlenhydraten auf der Strecke belastend sein kann. Die Intensität dieser Rennen ist meist geringer, sodass auch weniger Kohlenhydrate pro Stunde ausreichen können. Dennoch sollten zusätzliche feste Nahrungsmittel eingeplant werden, um Energie für spätere Rennphasen zu sichern. Herzhafte Nahrung wie Brühe mit Nudeln oder Reis sorgt nicht nur für den wichtigen Flüssigkeitshaushalt sowie zusätzliche Kohlenhydrate und Salze, sondern neutralisiert auch die Magensäure, die von zuckerhaltigen Produkten stammt, und sorgt wieder für Appetit auf Kohlenhydrate aus Glukose und Fruktose.

Triathlon Fueling Guide Jan Frodeno

Triathlon

Wettkampfernährung:

Die richtige Verpflegung für den Triathlon

Beim Triathlon muss die Verpflegung auf die drei Disziplinen – Schwimmen, Radfahren und Laufen – individuell abgestimmt werden. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede, je nach Art des Triathlons (Sprint-, Olympische-, Mittel- oder Langdistanz). Die Belastungsdauer sowie die Leistungsklasse spielen eine entscheidende Rolle bei der Planung der Verpflegungsstrategie. Die Menge und Art der Energiezufuhr richten sich dabei stets nach der Intensität der Belastung. Während kurze Wettkämpfe von 1–2 Stunden oft mit höherer Intensität bestritten werden, sind längere Rennen von 6–10 Stunden in der Regel weniger intensiv, verlangen jedoch eine kontinuierliche Energiezufuhr über die gesamte Renndauer hinweg.

  • Fueling Guide Triathlon

    Schwimmen

    Die Nahrungsaufnahme während des Schwimmens ist nicht nur schwierig, sondern birgt auch Risiken, weshalb sie meist nicht praktiziert wird. Da das Schwimmen in der Regel die kürzeste Disziplin im Triathlon ist, steht hier vor allem die Vorbereitung im Vordergrund.

    Vor dem Schwimmen:
    Es ist wichtig, gut hydriert zu sein und sicherzustellen, dass die Kohlenhydratspeicher vor dem Start gefüllt sind. Trinke etwa 30 Minuten vor dem Start ein kohlenhydratreiches Getränk, um eine optimale Energieversorgung für das Schwimmen zu gewährleisten.

  • Fueling Guide Triathlon

    Radfahren

    Das Radfahren bietet die beste Gelegenheit, den Körper mit Energie und Flüssigkeit zu versorgen. Aufgrund der sitzenden Position und der längeren Dauer ist es möglich, hier die größte Menge an Verpflegung zu sich zu nehmen.

    Kohlenhydratzufuhr: Während des Radfahrens solltest du zwischen 70 g und 120 g Kohlenhydrate pro Stunde zu dir nehmen, abhängig von deinem Körpergewicht und der Intensität der Belastung. Besonders geeignet sind Kohlenhydratgetränke, Gels oder bewährte Energieriegel, da diese schnell verdaulich sind.

    Flüssigkeitszufuhr: Die empfohlene Flüssigkeitszufuhr liegt bei etwa 500–750 ml pro Stunde, angepasst an Temperatur und Schweißverlust. An besonders heißen Tagen kann die Menge auf bis zu 1 Liter pro Stunde erhöht werden, wobei auf eine ausreichende Zufuhr von Elektrolyten geachtet werden muss, um den Natriumverlust auszugleichen.

    Timing: Vermeide große Nahrungsmengen auf einmal und nimm stattdessen regelmäßig kleinere Portionen zu dir, etwa alle 10–20 Minuten, um den Magen zu entlasten und die kontinuierliche Energiezufuhr sicherzustellen.

  • Fueling-Guide Triathlon

    Laufen

    Der abschließende Teil des Triathlons stellt in puncto Verpflegung die größte Herausforderung dar. Durch die Erschütterungen und die allgemeine Erschöpfung ist der Magen-Darm-Trakt empfindlicher, und die Glykogenspeicher sind nach dem Radfahren bereits deutlich reduziert.

    Kohlenhydratzufuhr: Während des Laufens solltest du versuchen, etwa 40–100 g Kohlenhydrate pro Stunde aufzunehmen, vorzugsweise in Form von Gels und Wasser. Die Logistik der Verpflegungsstationen entlang der Strecke und individuelle „Special Needs“ sollten dabei gut geplant werden.

    Flüssigkeitszufuhr: Auch während des Laufens ist eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr essenziell. Trinke kleine Mengen alle 10–15 Minuten, um eine Gesamtaufnahme von etwa 400–600 ml pro Stunde zu erreichen. Diese Menge variiert je nach äußeren Bedingungen wie Hitze und individueller Schweißrate.

    Timing: Nutze die Verpflegungsstationen, um Gels oder Sportgetränke zu konsumieren, ohne den Laufrhythmus zu sehr zu unterbrechen. Zudem ist es ratsam, diese Gelegenheiten zu nutzen, um sich äußerlich abzukühlen, insbesondere bei hohen Temperaturen.

Dieser Fueling Guide wurde von Two Peaks Endurance für euch erstellt.

Weitere Informationen zu dem Thema Sportnahrung findet ihr auch in unserem Blog.