Die britische Küche ist nicht unbedingt bekannt für feine Geschmacksnoten oder besondere Magenverträglichkeit. Umso größer war unsere Überraschung, nachdem wir uns eines Abends durch alle 11 Energiegels der walisischen Firma TORQ durchgetestet hatten. Sie schmeckten! Und zwar richtig gut.
Unser Erstaunen ist vielleicht nachvollziehbar bei Geschmacksvarianten wie Rhabarber und Vanillepudding (Rhubarb and Custard) oder Erdbeerjoghurt. Und trotzdem, die Gels schmecken einfach so gut wie ein Gel nur schmecken kann. Gerade die etwas extravaganten Geschmacksrichtungen bringen eine willkommene Abwechslung in unseren Verpflegungsbeutel.
TORQ benützt nur natürliche Geschmacksstoffe und verzichtet ganz auf Farbstoffe oder unnötige Süßmacher wie Aspartam. Die Gels sind natürlich vegan. Wir stellen uns Matt Hart, den Gründer der Firma, ein bisschen als verrückten Professor vor, der nächtelang in seinem Labor an verschiedenen Geschmacksnoten tüftelt. Dieser Eindruck erhärtet sich, als uns Verkaufsleiter Richard Samuels erzählt, wie er kürzlich 14 verschiedene Haferriegel Variationen der Geschmacksrichtung Apfelstrudel testen sollte.
Nach seinem Studium der Sportwissenschaften strebte Matt eine Karriere als professioneller Mountainbiker an, fand sich aber immer öfter in der Situation, dass ihn seine Mitwettbewerber um Rat zu Ernährung und Training gebeten haben. Daraus entstand 1999 die Firma TORQ, zunächst als Fitnessberatung und ab 2004 wurden die ersten TORQ Energieriegel auf den Markt gebracht. Die wissenschaftsbasierte Herangehensweise hat sich TORQ auch in der Produktentwicklung erhalten.
Die 2:1 Maltodextrin zu Fructose Mischung
Jedes Gel enthält 30 Gramm Kohlenhydrate. Mit zwei Gels pro Stunde kann man also je nach Intensität der Anstrengung, einen Großteil seines Energiebedarfs decken. Um die Aufnahmefähigkeit von Kohlenhydraten unseres Körpers auszureizen, bestehen die Gels aus einer 2:1 Maltodextrin zu Fructose Mischung. Das soll es ermöglichen bis zu 90 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde aufzunehmen, was wir allerdings nicht unbedingt empfehlen würden. Diese Zusammensetzung wird von der aktuellen Studienlage unterstützt und hat sich mittlerweile auch bei vielen anderen Herstellern durchgesetzt.
Die Konsistenz der Gels ist flüssig genug um - falls nötig - auch ohne zusätzliches Wasser aufgenommen zu werden, was wir sehr willkommen heißen. Die seidig-glatte Textur der Gels lässt ein angenehm samtiges Mundgefühl entstehen. Insgesamt eignen sie sich auch besonders gut als Notfall-Gel, das man auch auf kürzeren Läufen dabei haben sollte. Wer schon mal auf der Parkrunde “gegen die Wand” gelaufen ist, weiß wovon wir reden.
Eine kleine “Sicherungslasche” soll verhindern, dass der obere Teil der Verpackung beim Öffnen ganz abreißt und in der Natur landet. Gute Idee - aber funktioniert leider nicht immer. Hier könnte nachgebessert werden.
Während Florian sich auf seinen 100km Radfahrten schon erfolgreich mit den Gels versorgt hat, durfte Jonas den Härtetest über 56km Strecke und 2,600 Höhenmeter beim König vom Bayerwald durchführen. Ergebnis: Null Magenprobleme nach sieben Gels und dank der großartigen Stimmung am Kurs ein fantastisches Rennerlebnis.
Besonders gelungen finden wir die Geschmacksrichtungen Orange and Banana, Apple Crumble und auch Lemon Drizzle. Etwas mehr erwartet hätten wir von Caramel Latte, was leider nur ok ist. Aber vielleicht sind wir bei Kaffee verwöhnt von den Gels eines anderen Herstellers. Welcher das ist, sagen wir euch ein anderes Mal. Bis dahin: bleibt hungrig. Euer Jonas & Florian.
Hier könnt ihr die TORQ Energiegels bestellen
Dieser Text ist zuerst in der LAUFZEIT 1/22 erschienen.